Musikkapelle Burgstall

„A Musig muass her”: Unsere Geschichte

Die Musikkapelle Burgstall, wie wir sie heute kennen, gibt es seit März 1979. Damals wurde sie von 25 Männern, von denen noch einige aktive Musikanten der Kapelle sind, wiedergegründet. Die Musikgeschichte Burgstalls reicht jedoch weit zurück, erste Nachweise einer Musikkapelle gibt es bereits aus dem Jahr 1870.

Auftritt vor der Kirche der Musikkapelle Burgstall

1870

27. NovemberErste Bläsergruppe in Burgstall

Obwohl ein Gründungsprotokoll fehlt, gibt es gesicherte Überlieferungen, die das Bestehen einer Bläsergruppe in Burgstall ab 1870 bestätigen. Am Cäciliensonntag versammelt Kurat Johann Lun eine Gruppe junger Männer um sich, welche schließlich 1872 zu Fronleichnam erstmals öffentlich auftritt.

1885

HerbstErster Kapellmeister

Im Herbst 1885 übernimmt der 18-jährige Franz Villgrattner aus Tiers die Lehrer- und Organistenstelle in Burgstall. Zugleich fungiert er auch als musikalischer Leiter der Kleinkapelle, die im Verlauf der Jahre auf 21 Mitglieder anwächst. Die Auftritte beschränken sich vor allem auf kirchliche Verpflichtungen.

1901

17. SeptemberGründung der Musikkapelle

Nach dem Abgang von Kapellmeister Villgrattner, schließen sich die Burgstaller Musikanten der Musikkapelle Gargazon an, mit der sie in den Folgejahren auch Auftritte in Burgstall absolvieren. Es dauert bis zum Herbst 1901, als wieder eine Musikkapelle in Burgstall gegründet wird. Gefördert wird dies besonders von Kurat Josef Kirchlechner und einem allgemeinen Aufschwung des Dorfes. Das erste Bild der Kapelle entsteht 3 Jahre später, anlässlich der Glockenweihe am 30. Oktober.

Chronik der Musikkapelle Burgstall

1904 - 1913

Die Auftritte der Anfangsjahre

In ihren Anfangsjahren spielt die Musikkapelle Burgstall vor allem bei kirlichen Anlässen auf, wie im Bild bei der Glockenweihe im Jahr 1904. Doch auch in den Dorfgasthäusern wie dem Förstler, dem Bierkeller oder beim Wirt (Rösslwirt) umahmen die Burgstaller Musikanten allfällige Feierlichkeiten und Feste. Geprobt wird im k.k. Gemeindeschießstand in Burgstall (im Bild). Aufgrund des Ausbruchs des 1. Weltkrieges im Jahr 1914 stellt auch die Musikkapelle Burgstall - wie so viele andere Kapellen im Land - vorübergehend ihre Tätigkeit ein.

Chronik der Musikkapelle Burgstall

1919

FebruarMusikalischer Neubeginn

21 Musikanten zahlen im Februar den Mitgliedsbeitrag von 10 Kronen (umgerechnet ca. 4,61 Euro - heutiger Wert ca. 96 Euro) ein und nehmen damit wenige Monate nach Kriegsende im November 1918 die Vereinstätigkeit wieder auf. Die Kassabücher dieser Zeit sind heute oftmals die einzigen Quellen dafür die Tätigkeiten des Vereines nachzuweisen. Ausgerückt wurde vor allem um mit einem Ständchen zu gratulieren oder um Beerdigungen musikalisch zu begleiten.

1919 - 1925

Die Musikkapelle in der Zwischenkriegszeit

In den Jahren zwischen dem 1. und dem 2. Weltkrieg verzeichnet die Musikkapelle Burgstall eine rege Vereinstätigkeit. Während die Freiwillige Feuerwehr 1925 per Gesetz zur Auflösung gezwungen wird, darf die Kapelle weiter bestehen.

Chronik der Musikkapelle Burgstall

1925 - 1935

Faschismus

Die Tätigkeit der Musikkapelle Burgstall umfasst ab der Mitte der 1920er immer öfter die Teilnahme an unterschiedlichen faschistischen Veranstaltungen. Aussagen von Zeitzeugen zufolge war dies auch bei der Einweihung des Siegesdenkmales in Bozen 1928 der Fall. Im Jahr 1931 tritt die Kapelle - um ihre Auflösung zu vermeiden - wie die meisten Südtiroler Kapellen der "Opera Nazionale Dopolavoro" bei. Innerhalb der Musikkapelle regte sich zu den gehäuften Auftritten zu faschistischen Anlässen jedoch auch Widerstand - so kostete die Auftrittsverweigerung Kapellmeister Josef Ganthaler beinahe die Verbannung aus seinem Heimatdorf. Dennoch versuchte man das beste aus der Situation zu machen und nutzte so manchen Auftritt auch zu einem Ausflug (im Bild: Musiausflug auf die Leadner Alm im Juli 1931). Ab 1935 stellt die Kapelle jedoch nach und nach ihre Tätigkeit ein.

Chronik der Musikkapelle Burgstall

1946 - 1951

Wiederaufbau

Nur 9 Monate nach dem Ende des 2. Weltkrieges soll ein Aufbaukomittee und Obmann Anton Ochner und Kapellmeister Josef Ganthaler die Wiederbetätigung der Musikkapelle vorantreiben. Geprobt wird zunächst im Heimathaus des Kapellmeisters, im Zimmermannsgut, danach im alten Probelkokal am Schießstand. Ab Juni 1947 steht Obmann Josef Burger der Musikkapelle vor. Seit diesem Jahr tritt die Kapelle auch wieder geschlossen auf und nimmt an zahlreichen kirchlichen und weltlichen Festen teil (im Bild beim Bezirksmusikfest in Lana 1951

1952 - 1979

Viele Jahre ohne Kapelle

Im Frühjahr 1952 entschied man sich, die musikalische Tätigkeit wieder ruhen zu lassen. In den Jahren ohne eigene Kapelle halfen die Kapellen der Nachbardörfer, vor allem jene aus Vöran und Gargazon, bei besonderen Feierlichkeiten wie Primizen oder Beerdigungen in Burgstall aus.

1978

"A Musig muaß her!"

Bereits seit dem Sommer 1978 entstand bei einigen Burgstallern die Idee, die Musikkapelle zu reaktivieren. Sebastian Klotz Pertoll, Alois Livi, Ignaz Greif, Alois Schenk und Josef Selm waren es, die den lange Jahre verschlossenen Schrank mit den alten Instrumenten und Trachten schließlich öffneten und spornte die Männer dazu an, die Musikkapelle Burgstall wieder auferstehen zu lassen.

1979

22. MärzGründungsversammlung der MK Burgstall

Mit 25 Mitgliedern wurde die Musikkapelle Burgstall bei der Gründungsversammlung am 22. März schließlich wiedergegründet (im Bild: die 2004 noch aktiven Gründungsmitglieder). Motiviert und engagiert machten sich die (damals ausschließlich) Männer ans Werk, um bei der Christmette des Jahres 1979 erstmals als Kapelle wieder aufzutreten.

Minolta DSC

Festgehalten.

Die Musikkapelle Burgstall im Wandel der Zeit: Unsere Chronik aus dem Jahr 2004 fasst wichtige Momente der Kapelle und des Dorfes Burgstall zusammen.

Bilder

Fahnenträger Kurhaus Meran Musikkapelle Burgstall

Musik im Bild

Unsere Auftritte sind klanglich, aber auch optisch immer ein Erlebnis. In unseren Bildgalerien erhalten Sie einen Einblick in unser vielfältiges Vereinsleben.

Zur Galerie